Im Interview: Kai Niederhuber

2024-09-03 10:17:00
Im Interview: Kai Niederhuber -

Kai Niederhuber ist aktueller Staatsmeister im Herren-Einzel und im Mixed und spielt für den UBC Neuhofen. Er ist Bundesliga-Leihspieler bei ASKÖ Traun. Bei den Lettland-International in Riga schaffte es Kai von der Quali bis ins Viertelfinale. Das ist sein bisher bestes internationales Ergebnis. Das Interview habe ich mit Kai telefonisch gemacht, kurz nachdem er nach Hause gekommen ist. (Harald Koch)

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Kai, wie war es in Lettland? War es auch so heiß wie bei uns?

Ja, es war auch so schön wie bei uns und sehr warm. Ich hatte ein gutes Hotel und habe gut geschlafen. Auch das Essen war sehr gut. Am Freitag mußte ich das Hotel wechseln, weil ich das Zimmer nicht lange genug reserviert habe. Aber es war kein Problem für mich, beide Hotels haben gepasst.

Wie war die Halle?

In der Halle war es nicht einfach zu spielen. Auf einigen Feldern war das Licht sehr grell, wenn man hinaufgeschaut hat. Die Bedingungen haben sich öfter verändert, weil die Bälle sehr unterschiedlich geflogen sind. Aber für mich war das Ok, es gab in der Halle sehr viele lange Ballwechsel.

Dein ersten Quali-Spiel gegen den Norweger Mathias Wong, wie war es?

Es war nicht so einfach, wie das Ergebnis war, ich mußte sehr viel laufen. Beim ersten Match war es für mich schwierig, ich mußte mich an die Halle gewöhnen.

Dein drittes und letztes Quali-Spiel gegen den Schweden Richard Kuhl war hart umkämpft. Hast Du nicht letztes mal gegen ihn verloren?

Nein, auch beim letzten Spiel gegen Kuhl habe ich gewonnen. Er ist ein unangenehmer Gegner, das Spiel hat mich sehr viel Kraft und Überwindung gekostet. Der Schwede hat keine gute Technik und spielt mit sehr untypischen Schlägen, ich konnte sein Spiel nicht lesen. Und er kämpft bis zum Schluß und ist voll motiviert. Da muß man den Punkt oft zwei oder dreimal machen, weil er auch aus schwierigen Positionen einen Schlag zurückspielen kann, auf dem man nicht angreifen kann.

Was war Deine Taktik?

Ich dachte mir, es muß nicht schön sein, wenn ich gewinne und ich muß durchbeissen.

In Runde Eins im Hauptbewerb gegen Maxim Grinwalt, war das Spiel einfacher?

Mein Gegner versuchte sehr schnell zu spielen und spielte zu riskant. Ich habe dann abwartend gespielt und versuchte weniger Fehler zu machen.

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Wie war die zweite Runde im Hauptbewerb? Du spieltest gegen den Niederländer Adith Karthikeyan Priya.

Mein Gegner spielte sehr schnell. Er war ein Inder, bis vor 1 oder 2 Jahren spielte er noch für Indien, jetzt für Holland. Ich war in diesem Spiel oft ausser Balance, besonders im ersten Satz. Ich habe es im zweiten Satz geschafft, dass ich besser ins Spiel komme. Geholfen hat mir, dass Kathrin Neudolt neben dem Spielfeld war. Der Augenkontakt mir ihr und ihr anfeuern hat mir sehr geholfen. Ich habe auch über die Taktik mit Kathrin gesprochen. Die Taktik habe ich nämlich geändert: Ich habe versucht sehr steil angzugreifen, nicht immer nur scharf, weil mein Gegner hat alles erwischt. Und ich habe nur angegriffen, wenn ich eine sehr gute Position hatte. Das Spiel war sehr hart und hat zirka eine Stunde gedauert. Ich habe im dritten Satz mit 21:19 gewonnen.

Das Viertelfinale gegen Valentin Singer aus Frankreich, war da die Kraft schon aus?

Ich war nach meinem Sieg in der zweiten Runde kurz essen und habe im Hotel eine halbe Stunde geschlafen. Dann bin ich wieder in die Halle gegangen und habe aufgewärmt. Der Franzose ist sehr groß, er hat sich bei meinem Service ganz nach vorne geststellt, das hat mich eingeschüchtert. Im ersten Satz war ich sehr weit hinten und habe mich zurückgekämpft. Ich spielte so, dass er sich bewegen und viel drehen muß. Bei sehr großen Spielern ist das oft eine gute Taktik. Ich war im zweiten und dritten Satz schon zu müde, hatte ganz leichte Probleme in meiner rechten Hand vom vielen Smashen in den vorigen Matches.

War das Dein bestes Ergebnis?

Ja, ich bekomme so über 900 Punkte für die Weltrangliste, ich bin derzeit auf Rang 491 und komme vielleicht auf Platz 430 oder 420.

Wann ist Dein nächstes Turnier?

Ich fahre nächsten Mittwoch mit Wolfgang Gnedt nach Slowenien.

Hier finden Sie die Raster der Slovenia Open in Laibach. In Slowenien sind ab Donnerstag zahlreiche Österreicher am Start.


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